Betulin, weiße Rinde des Birken Baums

Einführung

Die weiße Rinde der Birke ist jedem Kind bekannt. Ihre auffallende Färbung ist das markanteste Erkennungsmerkmal dieses bei uns so verbreiteten Laubbaums. Nur wenige wissen jedoch, dass in der Rinde einige sehr wertvolle Inhaltsstoffe stecken, allen voran Betulin mit einem Anteil von etwa 80 Prozent und Betulinsäure mit einem Anteil von circa drei Prozent. Dabei wurde die Birkenrinde schon im Mittelalter als Naturheilmittel verwendet – allerdings gab es damals natürlich noch keine detaillierten Erkenntnisse über ihre Zusammensetzung.

Betulin verleiht der Birkenrinde nicht nur ihre charakteristische weiße Farbe, sondern schützt den Baum auch vor Schädlingsbefall, extremen Temperaturen und zu starker Sonneneinstrahlung. Die Substanz wurde 1788 von dem deutsch-russischen Chemiker und Forscher Johann Tobias Lowitz entdeckt. Betulin wird üblicherweise zusammen mit Betulinsäure, Erythrodiol, Lupeol und Oleanolsäure als Trockenextrakt aus dem weißen Birkenkork gewonnen.

Mittlerweile haben mehrere wissenschaftliche Studien die antientzündlichen, antibakteriellen und regenerierenden Eigenschaften von Betulin nachgewiesen. Dank dieser Eigenschaften eignet sich die Substanz sehr gut für den Einsatz in der Kosmetik. Sie ist auch für Birkenpollenallergiker absolut unbedenklich, da die allergieauslösenden Stoffe ausschließlich in der Blüte und nicht in der Rinde stecken. Selbstverständlich wurde Betulin bereits nach internationalen Kriterien sicherheitspharmakologisch und toxikologisch geprüft. Demnach hat der Stoff keine krebserregenden oder erbgutverändernden Eigenschaften, er ist weder toxisch noch sensibilisierend.

 

 

Die Wirkung von Betulin

Der Naturstoff besitzt die Fähigkeit, die Regeneration der Oberhaut zu fördern und die Zahl der zur Wundheilung erforderlichen Entzündungsstoffe zu erhöhen. Darüber hinaus aktiviert Betulin wichtige Proteine, die den Heilungsprozess ankurbeln. Die Substanz kann lästigen Juckreiz lindern und Krankheitskeime, beispielsweise Bakterien, bekämpfen. Sobald Betulin mit der Oberhaut in Kontakt kommt, wird das Mineral Kalzium bereitgestellt, sodass die Neubildung von Hautzellen angeregt wird. Gleichzeitig trägt dieser Mechanismus zur Bildung einer Barriere gegen zu intensive Sonneneinstrahlung und hautschädigende Substanzen bei. Menschen, die unter aktinischer Keratose (durch Sonnenlicht geschädigte Haut) leiden, profitieren somit ganz besonders von betulinhaltigen Produkten, da die positive Wirkung auf die Zellerneuerung ihnen meist eine deutliche Linderung verschafft. Des Weiteren schützt der Stoff vor Feuchtigkeitsverlust, sodass er sich nicht nur für trockene Haut, sondern auch für Menschen mit Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte eignet.

Betulin wurde auch bereits bei Kindern mit der seltenen Erbkrankheit Epidermolysis bullosa eingesetzt. In einer ersten Beobachtungsreihe zeigte sich, dass es bereits nach kurzer Zeit zu einer Verkleinerung der Wundflächen kommt.

Dank seiner antimikrobiellen Eigenschaften kann eine mikrobiologisch stabile Formulierung ohne den Zusatz von Konservierungsmitteln erreicht werden.

 

 

Die Einsatzmöglichkeiten von Betulin

In der Vergangenheit verhinderten die geringe Fettlöslichkeit und die Unlöslichkeit in Wasser die Nutzung der Substanz. Mittlerweile ist es jedoch möglich, Betulin mit Wasser und Öl zu einer stabilen Emulsion zu verbinden. Dabei wird der Triterpentrockenextrakt in Öl suspendiert, woraufhin sich ab einer Konzentration von rund acht Prozent ein streichfähiges Gel bildet, das mehr als 60 Prozent Wasser aufnehmen kann. Untersuchungen zeigten, dass auf diese Weise entstandene W/O-Emulsionen auch nach einer dreijährigen Lagerung nicht brechen. Betulin fungiert also gleichzeitig als Wirkstoff und Stabilisator, sodass ein klassischer Emulgator gar nicht mehr benötigt wird. Dadurch wird vermieden, dass tensidische Emulgatoren zu einem zusätzlichen Feuchtigkeitsverlust trockener Haut führen, weil die epidermale Barrierefunktion gestört wird.

Betulin wird daher schon seit einiger Zeit als Wirkstoff in Hautpflegeprodukten verwendet. Da keine Konservierungsmittel erforderlich sind, kommen entsprechende Produkte mit wenigen Inhaltsstoffen aus; in der Regel genügen die drei Komponenten Betulin, Öl (beispielsweise Jojobaöl) und Wasser.

Wissenschaftler fanden jedoch heraus, dass die positive Wirkung von Betulin dosisabhängig ist. Je höher der Betulingehalt in einem Produkt ist, desto schneller wird beispielsweise die Wundheilung eingeleitet. Dies gilt vor allem für die erste Hälfte des Wundheilungsprozesses. Die Bewegungsfähigkeit der Immunzellen wird durch hohe Dosen verstärkt, wodurch sich die Wundreinigung beschleunigt. Dadurch verkürzt sich die Entzündungsphase. Betulin eignet sich besonders gut für Salben, Cremes und Lotionen. Anwendungsgebiete sind oberflächliche Wunden, Ekzeme, Sonnenbrand und das Wundliegen.

 

 

Steckbrief Betulin

INCI: Betula Alba Bark Extract

CAS-Nummer: 473-98-3

Beschreibung: weißer, geruchloser Feststoff

Definition: Es handelt sich um ein pentazyklisches Triterpen

Löslichkeit: nahezu unlöslich in Wasser

 

 

Betulinsäure und Krebs

Wie verschiedene Forschungen an der Ulmer Universitätsklinik ergaben, soll die ebenfalls in der Birkenrinde enthaltene Betulinsäure verschiedene Krebszellen zerstören können. Dazu sollen vor allem Melanomzellen, Zellen aus malignen Gehirntumoren und Neuroblastomzellen gehören. Betulinsäure leitet in den Zellen die Apoptose, also den programmierten Zelltod, ein. Untersuchungen ergaben zudem, dass die Substanz für normale, gesunde Zellen unwirksam ist.

 

 

Steckbrief Betulinsäure

INCI: Betulinic acid

CAS-Nummer: 472-15-1

Beschreibung: farblose Kristalle

 

 

Betulin: ein hochwirksamer Naturstoff

Ob bei trockener Haut, Juckreiz, Sonnenbrand oder Ekzemen: Betulin ist mit seiner regenerations- und wundheilungsfördernden, juckreizlindernden, entzündungshemmenden, antibakteriellen und antioxidativen Wirkung ein sehr empfehlenswerter Inhaltsstoff für anspruchsvolle Hautpflegemittel und Kosmetikprodukte. Die Substanz ist sehr gut verträglich und stellt auch für Birkenpollenallergiker kein Problem dar.

Für unsere hochwertigen Private Label Produkte setzen wir den beschriebenen Wirkstoff Betulin ein, der höchste Ansprüche an Wirksamkeit, Hautverträglichkeit und Innovationskraft erfüllt. Dabei kombinieren wir bewährte Inhaltsstoffe mit modernen biotechnologischen Entwicklungen, um maßgeschneiderte Formulierungen zu schaffen, die den individuellen Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe entsprechen. Unser Fokus liegt auf Qualität, Transparenz und der optimalen Synergie aller Inhaltsstoffe – für sichtbare Ergebnisse und ein überzeugendes Markenerlebnis.

 

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Literatur:

Enhancement of the Antioxidant and Skin Permeation Properties of Betulin and Its Derivatives.

Günther A, Makuch E, Nowak A, Duchnik W, Kucharski Ł, Pełech R, Klimowicz A.Molecules. 2021 Jun 5;26(11):3435.

Parameter Optimization and Potential Bioactivity Evaluation of a Betulin Extract from White Birch Bark.

Chen H, Xiao H, Pang J.Plants (Basel). 2020 Mar 23;9(3):392

Evaluation of Antioxidative Mechanisms In Vitro and Triterpenes Composition of Extracts from Silver Birch (Betula pendula Roth) and Black Birch (Betula obscuraKotula) Barks by FT-IR and HPLC-PDA.

Ostapiuk A, Kurach Ł, Strzemski M, Kurzepa J, Hordyjewska A.Molecules. 2021 Jul 30;26(15):4633.